Hin zur ewigen Freude – Monat November
„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat,
was in keines Menschen Herz gedrungen ist,
was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“
(1 Kor 2,9)
Der November ist ein Monat der Erinnerung – und der Erwartung. Wir gedenken der Verstorbenen, der armen Seelen, die im Glauben gestorben sind und deren Vollendung wir im Gebet begleiten. Doch unser Blick bleibt nicht in der Trauer stehen. Er richtet sich auf das, was kommen wird: auf die ewige Freude, die Gott uns verheissen hat.
Als Ordo virginum leben wir aus der Hoffnung, dass unser Leben – wenn es Christus ähnlich wird – nicht im Tod endet, sondern in der Herrlichkeit mündet. Die Schönheit des Himmels übersteigt alles, was wir je auf Erden erfahren haben. Der schönste Tag auf Erden ist nur ein Abglanz dessen, was uns verheissen ist.
Gebet als Brücke der Liebe
Im Gebet stehen wir verbunden mit den Seelen, die vor uns gegangen sind. Wir tragen sie vor Gott – getragen von Liebe, erfüllt von Hoffnung. Und zugleich lassen wir uns selbst verwandeln – denn wer für die Ewigkeit betet, beginnt, sie schon jetzt zu leben.
Hoffnung, die über den Tod hinausreicht
Unsere Berufung ist ein Zeichen dafür, dass das Leben mehr ist als das Sichtbare. Wir sind gerufen, Christus zu folgen – in der Hingabe, in der Treue, in der Liebe. Und wer so lebt, darf hoffen: auf das Fest ohne Ende, auf das Licht ohne Schatten, auf die Freude ohne Tränen.
Freude, die aus der Verheissung wächst
Diese Freude ist leise und tief. Sie wächst aus der Gewissheit, dass wir nicht für das Vergängliche geschaffen sind, sondern für das Ewige. Sie ist ein Vorgeschmack auf das, was kommt – und ein Zeugnis für die Welt, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.
So wird der November für uns zum Monat der Sehnsucht. Wir erinnern uns an die Vergänglichkeit – und feiern die Verheissung. Wir beten für die Verstorbenen – und lassen uns selbst neu ausrichten. Wir wandeln auf Erden – und tragen den Himmel schon in uns.
Als Lichtspur der kommenden Herrlichkeit.
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